Unterdruck – eine solide Basis
Wie der Name schon vermuten lässt, ist der Unterdruck eine Farbschicht, die bei farbigen oder dunklen Textilien unter den Deckfarben aufgetragen wird.
Die Druckfarben im Siebdruck sind leicht transparent. Druckt man also Gelb auf ein blaues T-Shirt, würde die Shirtfarbe durchkommen und den Druck grün erscheinen lassen. Um dieses Problem zu lösen, wird zunächst eine Schicht weiße Farbe aufgebracht und zwischengetrocknet. Durch das Zwischentrocknen verhindert man ein vermischen der Farben und die Deckfarben erhalten eine solide Basis. Druckt man nun das Gelb auf das Vordruck-Weiß, ergibt sich ein strahlender Farbton der nicht von der T-Shirt Farbe gestört wird.
Dieser Unterdruck wird wie eine zusätzliche Druckfarbe berechnet. Falls Sie also einen Unterdruck wünschen, wählen Sie bitte eine Farbe mehr aus.
OK, verstanden. Und brauche ich das denn nun für mein Motiv?
Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen zu entscheiden, ob Sie einen Unterdruck für Ihren Siebdruck möchten oder nicht.
Benutzen Sie einen Unterdruck wenn Sie…
- deckende Farben auf einem farbigen oder dunklen Shirt wollen
- präzise Farbtöne (z.B. Pantone) auf einem farbigen oder dunklen Shirt möchten
- die Melierung eines Heather-Shirts komplett überdecken wollen
Sie benötigen keinen Unterdruck wenn Sie…
- einen ausgewaschenen Vintage Look wollen
- ein dünner Farbauftrag Ihnen wichtiger ist als deckende Farben
- die Melierung eines Heather-Shirts durch die Farbe scheinen soll
- Kosten sparen wollen und die Druckqualität nicht entscheidend ist
- einen dunklen Farbton auf helleren Textilien wünschen (z.B. schwarz auf hellblau)
Verschiedene Arten von Unterdrucken
Es gibt verschiedene Arten von Druckfarben, die für einen Vordruck geeignet sind: Plastisol und Discharge. Weitere Infos zu diesen Druckfarben finden Sie hier.
Plastisol
Wir nutzen in den meisten Fällen Plastisolfarben für einen soliden Unterdruck, da Plastisol sehr vielseitig ist und wir tolle Ergebnisse erzielen können. Plastisol funktioniert universell auf nahezu allen Textilien und lässt die Farben strahlen.
Der größte Nachteil ist, dass Plastisol eine spürbare Schicht auf der Textiloberfläche bildet und der Warengriff bei sehr flächigen Drucken daher nicht optimal ist.
Discharge
Discharge-Unterdrucke bewirken eine chemische Reaktion mit dem Textil und hinterlassen einen soften, dünnen Druck mit dennoch satten Farben. Die Discharge-Farbe entfärbt das Textil (daher wird Discharge auch gern Ätzdruck genannt) und hinterlässt nur den rohen, grau-beigefarbene Baumwollstoff. Das heißt es wird im Gegensatz zu Plastisol keine zusätzliche Farbschicht aufgetragen. Die Drucke fühlen sich sehr angenehm weich an. Dadurch dass nicht auf ein solides weiß, sondern auf die ursprüngliche Baumwollfarbe gedruckt wird, kann es zu leichten Farbabweichungen kommen.
Klingt super, oder? Warum nutzen wir diese Technik dann nicht bei allen Aufträgen? Nun, das größte Problem bei Ätzdruck-Farben ist, dass sie nur bei reaktiv gefärbten Baumwollstoffen funktionieren.